Die Bedürfnisse im Blick - Tipps zur Umsetzung der Markenarchitektur nach Hersteller-CI

Anja Möllenbeck, verantwortlich für Entwurf und Projektentwicklung beim Generalunternehmen Borgers, erläutert die Umsetzung der Markenarchitektur und gibt Tipps für zukünftige Baumaßnahmen.

Borgers baut Autohäuser nach den CI-Vorgaben der Fahrzeughersteller. Beschreiben Sie uns doch bitte die Zusammenarbeit zwischen den Herstellern, Bauherren und Ihnen. Schon in einer frühen Planungsphase entwickeln wir in intensiven Gesprächen mit unseren Bauherren Konzepte, die auf ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnitten sind, und zugleich die Richtlinien der Hersteller erfüllen. Die Gestaltungsspielräume, die die einzelnen CI-Konzepte bieten, sind uns bestens bekannt. Wir stellen für unsere Bauherren sicher, dass diese Gestaltungsoptionen für eine optimierte Planung ihrer Autohäuser genutzt werden. Gleichzeitig unterstützen wir unsere Bauherren aktiv bei der Abstimmung mit den Bauberatern der Hersteller. 

Warum sollte ein Bauherr bei der Umsetzung der CI-Kriterien mit Borgers zusammenarbeiten? Unsere Aufgabe ist es, dass unsere Bauherren ein Optimum aus individuellem Maßanzug und vorgegebenem CI-Konzept erhalten. Dabei behalten wir die Wirtschaftlichkeit immer im Auge. Die Zuverlässigkeit bei der Umsetzung können wir aufgrund unserer Erfahrung gewährleisten: vom Festpreis über die garantierte Bauzeit bis zur Klärung der CI-Kriterien. Wir kennen die relevanten Fragestellungen sowie bewährte Lösungsansätze und besprechen diese rechtzeitig mit unseren Kunden. 

Die Herstellervorgaben sind ja in der Regel für die Vertragshändler verpflichtend. Haben Sie noch Spielräume, um eigene Ideen einzubringen? Die CI-Vorgaben sind unterschiedlich umfangreich beziehungsweise restriktiv. Gibt es bei der einen Marke lediglich Anforderungen an die Signalisation oder an die Innenraumgestaltung, ist bei einer anderen Marke von der Gebäudearchitektur bis zur Materialsprache vieles reglementiert. Die CI kann dabei aber nur einen Rahmen als Richtlinie bieten. Der konkrete Entwurf eines Autohauses ist immer an die Örtlichkeit anzupassen. Die Erschließung, der Zuschnitt und die Topografie des Grundstücks sind ebenso in den Entwurf einzubeziehen, wie die Anforderungen aus dem örtlichen Bebauungsplan. Unsere Erfahrung zeigt, dass die Baukonzepte der Hersteller durchaus weit-
reichende Spielräume bieten, um eigene Vorschläge einzubringen.

Welche baulichen Maßnahmen sollten die Bauherren neben der Umsetzung der CI-Vorgaben nicht aus den Augen verlieren? Die Gestaltung effektiver Funktionsabläufe muss im Entwurf immer gewährleistet sein. Neben Angaben des Bauherrn zu den Werkstattdurchgängen, Verkaufszahlen im Neuwagen- und Gebrauchtwagengeschäft, fließen auch die Ergebnisse aus den Planungen von den Betriebs- und Werkstattausstattern in unsere Entwürfe ein. Neben dem Gebäude sollten immer auch Fahrwege mit Schleppkurven wie auch die gesamten Außenanlagen geplant werden. Bewährte Konstruktionen und Materialien sichern die wirtschaftliche Umsetzbarkeit des Bauvorhabens und kurze Bauzeiten. Das Thema Energieeffizienz ist für uns heute selbstverständlich. Für jedes Bauvorhaben werden die Möglichkeiten des Einsatzes regenerativer Energien bis hin zu den Förderprogrammen für energieeffizientes Bauen systematisch geprüft. 

Können Sie uns Tipps geben, die in der Planungsphase zu berücksichtigen sind, damit ein Bauvorhaben auch wirtschaftlich tragbar bleibt? Ja, gerne. Die entscheidenden Weichen für das Gelingen eines Bauvorhabens werden häufig sehr frühzeitig gestellt. Beginnen Sie daher rechtzeitig mit der Planung und beziehen Sie wichtige, fachlich Beteiligte frühzeitig in Ihre Überlegungen ein. Auf Basis eines ersten groben Flächenkonzepts können im Kfz-Bereich erfahrene Planungs- und Baupartner bereits in einer frühen Phase eine Budgetierung für die Gesamtinvestition erarbeiten. Mit fortschreitender Projektentwicklung sind dann sämtliche relevanten Fragestellungen von der Tragfähigkeit des Baugrunds über die Anforderungen des Brandschutzes bis zur kompletten Haustechnik systematisch abzuarbeiten. 

Anja Möllenbeck, Leiterin der Entwurfsabteilung bei Borgers